Neuseelandreise – einen Monat auf der Nordinsel Neuseelands

Wir sind nach 23h Reisezeit in Auckland gelandet. Die Reise von Hanoi (Vietnam) war sehr lang, doch wir freuten uns auf Neuseeland. Als Erstes haben wir uns auf die Suche nach einem fahr- und schlaf baren Untersatz gemacht, um direkt unsere Neuseelandreise starten zu können. Das Angebot ist sehr gross, denn eine Neuseelandreise mit einem gekauften Auto ist äusserst interessant und beliebt. Wir entschieden uns für einen Toyota Estima aus den Neunzigern, welchen wir einem Backpacker abkauften. Angeblich hat das Auto erst 239.000 km runter, aber oftmals werden auch die Anzeigen manipuliert. Wir zahlten CHF 3’000 für das Auto und waren insofern damit zufrieden. Nach ca. 5 Minuten auf der Poststelle, damit das Auto auf uns angemeldet wird, war der Autokauf dann auch schon abgewickelt. Wir konnten am nächsten Tag umso schneller unsere Neuseelandreise beginnen.

Von Auckland bis Cape Reinga – der nördliche Teil der Nordinsel Neuseelands

Unsere Reiseroute für die erste Etappe sah wie folgt aus:

  • Auckland
  • A. H. Reed Memorial Kauri Park
  • Cape Reinga
  • Giant Sand Dunes
  • Ninety Mile Beach
  • Kauri Walks
  • Tutukaka

Wir starteten mit dem Auto also Richtung Norden, wo uns wunderschöne Landschaften erwarteten. Herrliche Küsten und Strände begegneten uns auf diesem wundervollen Weg. Im A.H. Reed Memorial Kauri Park, sowie im Kauri Walk, sahen wir die grössten Kauribäume, welche bis zu 500 Jahre alt waren. Cape Reinga ist der nördlichste Punkt Neuseelands und verblüfft mit atemberaubender Aussicht auf die Felsen und das Meer. Dort ist es allerdings etwas windig und man sollte seinen Hut gut festhalten. Ganz in der Nähe von Cape Reinga befinden sich riesige Sanddünen, sowie der Ninety Mile Beach. Dieser besticht mit einer Länge von 90 km. Wer ein Auto mit Allrand Antrieb besitzt, darf hier gerne eine Runde mit dem Auto am Strand drehen.

In Tutukaka waren wir tauchen und erlebten eine traumhafte Unterwasserwelt. Die Poor Knights Insel ist bekannt für das Tauchen mit Rochen. Wir hatten Glück und schwammen mit mehreren Rochen durch das blaue Wasser.

Camper Zwischenbilanz nach den ersten Tagen

Der Kauf unserer Autos für unsere Neuseelandreise war sehr spontan. Als wir die Papiere mit Feuer und Flamme für das Auto unterschrieben hatten, haben wir uns allerdings wirklich gefragt, welches Pferd uns da geritten hatte. Auf den zweiten Blick sieht man dann doch genauer hin. Unser Auto hatte doch so einige Makel. Nach einer Woche auf der Strasse sind wir jedoch mehr als glücklich mit unserem Kauf.

Beim Tauchen haben wir ein deutsches Pärchen kennengelernt, die ihre letzten Tage in Neuseeland verbrachten. Sie schenkten uns tatsächlich die komplette Ausstattung ihres Autos. Einen grossen Tisch für draussen, Küchenmaterial, zwei neue Campingstühle, zwei Bodyboards und eine Kühltruhe. Hatten wir ein Glück. Mit der App Campermate suchten wir uns jeden Tag einen Platz um kostenlos zu übernachten. Bei einer Neuseelandreise sollte diese App nicht fehlen. Gegessen wird im Auto. Zum Waschen nutzen wir öffentliche WCs. Ab und zu gönnen wir uns eine kalte Dusche am Strand oder für ca. CHF 2.00 eine warme Dusche auf einem Campingplatz. Da wir ein Selbstversorger Auto haben, können wir eigentlich überall stehen. Selbstversorger Auto in Neuseeland bedeutet: wir haben ein WC, einen Frischwasserbehälter und einen Abwasserbehälter im Auto. Wir halten an tollen Plätzen direkt am Meer mit toller Aussicht. Leider hat es bisher fast jeden Tag geregnet.


Vom Norden bis nach Rotorua, Wai-o-Tapu und Whakatene – die vulkanische Gegend

Unsere Reiseroute für die nächste Etappe von Tutukaka aus:

  • Tauranga
  • Rotorua
  • Whakatane

Die darauffolgenden Tage waren wir in Rotorua, sowie in Wai-o-Tapu beim Lady Knox Geysir. Es qualmt, brodelt und blubbert. Die vulkanische Gegend ist beeindruckend und umso näher man kommt, desto mehr stinkt es ungeheuerlich durch den Schwefel. Östlich von Neuseeland, auf der White Island befindet sich sogar noch ein aktiver Vulkan.

Nach einer gefühlten Woche Dauerregen mussten wir leider feststellen, dass unser Auto nicht ganz wasserdicht ist. Ein Loch im Bereich des Kofferraumes sorgte dafür, dass Wasser in den Innenraum und bis unter den Teppich gelaufen ist. Um diesem Problem entgegenzuwirken, beschlossen wir uns für zwei Nächte in einer Airbnb Unterkunft in Whakatane einzumieten. Um die Arbeiten auszuführen, konnten wir das Auto in die Garage unserer Airbnb Gastgeber Duncan stellen. Wir ersetzten den Teppichboden und verschlossen so gut wie möglich das vorhandene Loch mit Silikon. Gleichwohl genossen wir die wunderschöne Unterkunft sowie die tolle Umgebung. Duncan erklärte uns viel über die heimischen Vögel, insbesondere über den Kiwi. Er hatte sich dazu verpflichtet, den Kiwi in Neuseeland zu schützen, seitdem dieser immer mehr vom Aussterben bedroht ist.


Von Whakatane über Gisborne nach Napier – Surferparadies

Unsere Reiseroute von Whakatane aus:

  • Gisborne
  • Napier

Nachdem wir unser Auto trocken bekommen haben, sind wir die letzten Tage nicht weit gefahren. Wir liessen die Zeit verstreichen und genossen das schöne Wetter. Vier Tage haben wir ausschliesslich in Gisborne verbracht. Das kleine, ruhige Städtchen hat uns so gut gefallen. Wir hatten einen tollen Campingplatz am Fluss in der Stadt, von wo aus wir schnell im Zentrum waren. Wir waren jeden Tag im Meer mit unseren Bodyboards und joggen am Strand. Zusätzlich haben wir einen Surfkurs bei Frank gemacht. Nach dem längeren Aufenthalt in Gisborne ging es weiter nach Napier. Napier ist bekannt für seine Art Deco Häuser. Die Stadt ist wirklich schön und hat besonders für Kinder und Jugendliche sehr viel zu bieten. Surfen im Meer, einen Verkehrsgarten, einen riesigen Spielplatz sowie einen grossen Bereich zum Inliner oder Skateboard fahren.


Von Napier Richtung New Plymouth durch den Tongarino National Park

Unsere Reiseroute von Napier aus:

  • Taupo
  • Tongarino National Park
  • Forgotten World Highway
  • Mount Taranaki
  • New Plymouth

In Taupo wimmelt es nur so von Freizeitaktivitäten. Bunge Jumping, Jetboot fahren, Helikopterflug oder Fallschirmsprung. Auch einen Cablepark haben wir gefunden und konnten endlich mal wieder Wakeboarden gehen. Besonders bekannt ist Taupo jedoch durch den nahe gelegenen Tongariro National Park. In dem Park kann man einen der sogenannten 9 Great Walks machen. Die Great Walks sind die neun beliebtesten Wanderrouten Neuseelands. Die Routen sind alle mehrere Tageswanderungen, aber können auch in Teilabschnitte bewandert werden. Wir entschieden uns, einen Teil des Tongariro Northern Circuit zu bewandern. Den sogenannten Tongariro Alpine Crossing. Diese Tageswanderung wird oft als Neuseelands schönste Tageswanderung bezeichnet und dauerte ca. 7 Stunden.

Unser Auto konnten wir am Routenende abstellen und wurden mit einem Shuttlebus zum Startpunkt nach Mangatepopo gebracht. Uns war bewusst, dass wir nicht die Einzigen auf der Wanderung sein werden, aber damit hatten wir nicht gerechnet. Es waren so viele Wanderer unterwegs, sodass wir eine Polonäse durch das ganze Gebiet hätten bilden können. Gerade zu Beginn der Wanderung war es anstrengend. Alle rannten los, keiner traute sich stehenzubleiben. Man hatte förmlich Angst, von der Menschenmasse hinter sich überrollt zu werden. Durch den Zyklon der letzten Tage war die Strecke zum Wandern die letzten Tage gesperrt. An dem ersten schönen Tag in dieser Woche hatten wohl alle Urlauber nur auf diese Wanderung gewartet. Doch wir hatten trotzdem einen wundervollen Tag bei schönstem Wetter. Die Strecke führte uns bis auf eine Höhe von 1’800 m. Vorbei an Vulkankratern sowie dampfenden Quellen und Vulkangeröll. Die Wanderung war anstrengend, jedoch unglaublich beeindruckend.

Über den Forgotten World Highway zurück in die Zivilisation

Nach der Wanderung waren wir so motiviert, dass wir noch 4,5h weiter Richtung Mount Taranaki nach New Plymouth fuhren. Dabei kamen wir auf den Forgotten World Highway. Dieser wurde aber auch wirklich von der Welt vergessen. Die 155 km lange Fernstrasse führte vorbei an hügeligem Buschland sowie einer riesigen Schafherde, die jedoch mitten auf der Strasse stand. Weiterhin sahen wir verschlafene Ziegen und Schafe auf ihren Weiden. Umso länger wir fuhren, desto gespannter wurden wir, was uns noch erwartet. Wir erreichten den Ort Whangamomona, der sich mit seinen 30 Einwohnern als unabhängig erklärt. Sogar das Ortsausgangsschild wies darauf hin: “Sie verlassen jetzt die Republik und kehren nach Neuseeland zurück”. Die kompletten 155 km ohne jeglichen Handyempfang, ausgenommen eine Welt für sich. Die Dörfer schienen so abgetrennt vom Rest der Welt. Wir genossen allerdings diese wilde Reise in vollen Zügen.


Von der Westküste bis nach Wellington

Unsere Route von New Plymouth aus:

  • Mount Taranaki
  • Foxton
  • Whanganui
  • Wellington

An der Westküste angekommen, genauer in der vulkanischen Region Taranaki, erwarteten uns wunderschöne schwarze Sandstrände. In New Plymouth war gerade eine Ausstellung von amerikanischen Autos, welche wir spontan noch besuchten. Der Mount Taranaki ist aber das wirkliche Highlight der Region. Ein fast perfekt kegelförmiger Vulkan und umso näher wir kamen desto spektakulär präsentierte er sich. Wir machten eine kleinere Wanderung im Egmont Nationalpark. Nach Taranaki ging es weiter Richtung Whanganui. In Foxton machten wir einen Zwischenstopp, wo wir eine holländische Windmühle besichtigten. Danach ging es direkt weiter zur Hauptstadt Wellington. In Wellington fuhren wir mit dem Cablecar und spazierten durch den botanischen Garten. Wir tourten durch das Parlament und besuchten das eindrückliche Nationalmuseum. Den Abschluss allerdings machte der Besuch des Mount Victoria mit seiner tollen Aussicht auf Wellington. In Wellington sollte unsere Neuseelandreise auf der Nordinsel langsam ihr Ende nehmen.

Von Wellington aus ging es dann mit der Fähre weiter auf die Südinsel Neuseelands. Dort setzten wir unsere Neuseelandreise fort.

Fazit

Einen Monat auf der Nordinsel Neuseelands ist eine gute Zeit, um sich alles in Ruhe anschauen zu können. Meine Highlights der Neuseelandreise waren definitiv Taupo mit den vielen brodelnden Quellen und Informationen rund um das vulkanische Gebiet. Auch die einmalige, allerdings auch anstrengende Wanderung im Tongarino National Park war eine der Hauptattraktionen.

Für wann planst du deine Neuseelandreise? Schreib es mir in die Kommentare!

Cape Reinga

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